Dürremenonitor vom Helmholtzinstitut

Dürren seit 2014 (monatsweise)

Dürren von 1952 – 2023 (Dürreintensität in der Vegetationsperiode)

Dürre von 2018

500mm Jahresniederschlag, Niederschlagsvernichtung durch Drainierung

Die mittelfränkischen Gemeinden gehören zu den Gemeinden Bayerns mit einem hohen Versiegelungsgrad, Er liegt zwischen 45-60% (Link). Das dort anfallende Wasser wird nicht im Boden versickert, sondern bleibt ihm entzogen, weil es sofort über Gräben in den nächsten Bach/Fluss geleitet wird, statt es in der Nähe landwirtschaftlicher Fläche pflanzenverfügbar zu versickern. Es kommen also nicht mal die spärlichen 500mm Niederschlag insgesamt dem Boden zu Gute. In der landwirtschaftlichen Fläche geht die Verschwendung ungebremst weiter, denn jeder Acker entwässert jeden Tropfen Wasser, der nicht sofort im Boden versickert über ein weiträumig angelegtes Grabensystem ebenfalls unverzüglich in Bäche und Flüsse. Das heißt, durch unsere seltsame Angwohnheit, Wasser nicht versickern zu lassen, sondern sofort abzuführen, kommen nicht mal die mageren 500mm Niederschlag im Boden an.

Dadurch sinkt in Franken seit Jahren der Grundwasserstand. 

BR24 – Trockenheit spaltet Bayern

In einer Gegend, die 2018 nur 450mm Niederschlag hatte, in Mittelfranken also, Wasser abzuleiten, heißt, sie auf Dauer zu verwüsten! Statt Wasser abzuleiten, müssten wir Regenwasser ernten. In anderen Gegenden der Welt ist das den Leuten klar. Hier stößt man auf Unverständnis. Als ob Vertrocknen unausweichbar wäre. Ist es natürlich auch, wenn man das Wasser so drainiert wie es hier in Franken üblich ist. Aber, wenn man es zurückhält und IM BODEN speichert kann man das vermeintliche Schicksal selbst bestimmen.

Niederschlagswasser dem Boden zu erhalten kann dauerhaft zur Anhebung des Grundwasserspiegels führen. Wir müssten dazu nur aufhören, ständig unser Oberflächenwasser schnellst möglich in den nächsten Fluss zu spülen.  Aber wir überlegen lieber teure Bewässerungslösungen. Klar, solange der Diesel noch billig ist, kann man pumpen. Aber ist das sinnvoll? Und wieviel Wasser brauche ich, um ein Feld zu bewässern? Und zwar so, dass der Boden mindestens 200cm tief befeuchtet ist? 100e Kubikmeter für einmal Gießen eines Hektars! Warum sperren wir uns so gegen eine Anhebung des Grundwasserspiegels wie er früher, vor der Flurbereinigung war?

Intelligentes Wassermanagement – optimiert für niederschlagsarme Gebiete

Landschaft

-> Kurzfilm von Arte, Futuremag, Wassermanagementsysteme in der Permakultur: https://youtu.be/pewa5xa3UJU

-> Zum Vorstellen wie das in Wirklichkeit aussieht, hier ein kurzer Film von Andrew Millison, Permakulturdesigner, lehrt auch an der Oregon State University: 5 Most Epic Earth Healing Projects! : https://youtu.be/Tpozw1CAxmU

enthalten sind darin die bekannten Projekte wie die Restauration des Löss Plateau in China, der Water Cup in Maharaschtra, aber auch die Arvari River Restoration (Rajastan, Indien), Chikukwa in Simbabwe, Begrünung der Thar Wüste in Jodhpur

-> 2012, Bau der ersten zwei Wasserretentionsbecken „Monte da Paz“ im Süden Portugals: https://youtu.be/eDLuikHh_20   
Und hier ein Video von dem Zustand 5 Jahre später, bitte nochmal mit der Wüstenei vom ersten Video vergleichen. https://youtu.be/GNOZz2g3fD8   Sehr schön kann man hier die auf verschiedenen Ebenen angelegten Retentionsbecken sehen und den Effekt, den sie auf die Umgebung haben. Die verschiedenen Becken sind mit Gräben verbunden.

Stadt

Und auch Städte müssen ihren Grundwasserspiegel wieder anheben. Stadtbäume gießen? Völlig unrealistische Träumerei! Stadtbäume müssen sich aus dem gut mit Wasser versorgten Boden selbst versorgen können! Ein großer Baum braucht leicht einmal 200l – am Tag! Ein paar 1000 Stadtbäume hat jede Stadt, wie soll das funktionieren? Wieviele städtische Angestellte sollen täglich mit Gießen beschäftigt sein? Wieviele Gießfahrzeuge gibt es? Wo soll das Wasser herkommen? Wenn sowieso schon Wassersparen aufgrund von lang anhaltender Trockenheit angesagt ist? Warum nicht den logischen und vernünftigen Weg wählen und zumindest das Dachflächenwasser im Boden speichern? Gleiches gilt eigentlich auch für das Wasser von allen versiegelten Flächen, wie Park(!)plätzen, Straßen etc. Tatsache ist aber, dass nicht einmal das Wasser von Wegen und befestigten Flächen von Parkanlagen gezielt den dort gepflanzten Bäumen zugeführt wird.
-> Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung für Städte: http://www.naturnahe-regenwasserbewirtschaftung.info/index.php?page=was_koennen_sie_tun

-> Hamburg: https://www.hamburg.de/contentblob/4458538/2d89eeb5db6269e28ade344430a08bc9/data/wassersensible-strassenraumgestaltung.pdf

-> Stadt und Grün: Bäume als Hitzevorsorge: https://stadtundgruen.de/artikel/strassenbaeume-als-komponente-der-ueberflutungs-und-hitzevorsorge-in-staedten-10881.html

-> New Yorks Maßnahmen gegen Überflutungen: https://youtu.be/zrhw2cMTpJs

-> Rainwater Gardens funktionieren auch mit wenig Wasser, siehe Phoenix, Arizona: https://www.phoenix.gov/waterservicessite/Documents/Rain%20Gardens.pdf

-> Innovative Stormwatermanagement University of British Columbia: https://www.youtube.com/watch?v=emQ8p6LGByU

– > Kalifornien: Swale and Raingarden Howto: https://www.youtube.com/watch?v=iAY5jixv0Gc